Nach der gestrigen Ankündigung der neuen Rolex-Uhren für das Jahr 2021 hatten wir die Gelegenheit, die meisten dieser neu eingeführten Modelle in einer ersten (und schnellen) Hands-on-Session zu testen. Abgesehen von der (zumindest für uns) coolen 36-mm-Explorer in Oystersteel oder Rolesor sowie den ziemlich auffälligen Meteoriten-Editionen der Daytona hatte die Krone auch ein Update ihrer robustesten Explorationsuhr zu zeigen. Und nun, da wir diese 2021 Rolex Explorer II 226570 am Handgelenk hatten, können wir Ihnen unsere ersten Eindrücke schildern.

Was die Vorgängerversion dieser Uhr, die Ref. 216570, betrifft, hier eine kurze Erinnerung. Diese Edition wurde von 2011 bis 2021 produziert und anlässlich des 40-jährigen Jubiläums des Modells lanciert. Sie ist eine diskrete Hommage an die erste Generation mit einem übergroßen orangefarbenen 24-Stunden-Zeiger. Das Gehäuse wurde auf 42 mm vergrößert, die radial gebürstete Lünette blieb fest, aber mit noch kühneren Markierungen versehen. Mechanisch ist diese 216570 mit dem Kaliber 3187 ausgestattet, das über eine unabhängige Doppelzeitfunktion verfügt. Der Entwicklung des Gehäuses folgend, wurde das Zifferblatt zu einem Maxi”-Zifferblatt mit übergroßen Leuchtmarkierungen und -zeigern. Das weiße Modell behielt die glänzenden, schwarz umrandeten Indexe bei, während das schwarze Modell mit polierten Weißgoldindexen ausgestattet war. Und wie alle ihre Vorgänger war sie bis 100 Meter wasserdicht.

Oben sehen Sie einen Vergleich zwischen dem auslaufenden Modell 216570 (links) und dem neu eingeführten Modell 226570. Auch wenn die beiden Bilder nicht aus dem exakt gleichen Winkel aufgenommen wurden, ermöglichen sie doch einen Vergleich der Änderungen an der Explorer II – und unser Praxistest hat bestätigt, was wir in unserem Einführungsartikel erläutert haben. Zunächst einmal kommen wir direkt zur Sache. Von 216570 bis 226570 handelt es sich um ein minimales Update, bei dem die meisten Elemente identisch sind… oder zumindest in Form, Größe oder Ausführung sehr ähnlich. Rolex ist hier auf Nummer sicher gegangen.

Zuallererst ist es wichtig, dass die Marke die klassische – irgendwie emblematische – Lünette aus Edelstahl beibehalten hat, die von 1971 bis heute auf diesem Modell zu finden war. Hier gibt es keine Keramik – und wenn man sich die Kommentare auf Instagram ansieht, als wir unsere imaginäre Version mit schwarzer Lünette gepostet haben, ist das vielleicht auch besser so… Wir finden also immer noch die radial gebürstete Lünette, mit einer eingravierten und schwarz ausgefüllten 24-Stunden-Skala. Ein erster Blick macht deutlich, dass die Schriftart und die Größe der Ziffern/Dreiecke identisch sind. Seien Sie also beruhigt, das markanteste Element der Rolex Explorer II ist immer noch vorhanden.

Was das Gehäuse betrifft, so sind die Unterschiede subtil, aber vorhanden. Erstens wurde das übergroße 42-mm-Gehäuse beibehalten, und die Uhr ist auf den flachen Oberflächen nach wie vor vollständig gebürstet, während die Gehäusebänder poliert sind – klassisch Rolex. Das Gehäuse ist aus Oystersteel gefertigt und verfügt nach wie vor über Kronenschutzvorrichtungen, die jedoch leicht umgestaltet wurden – sie sind stärker angewinkelt als zuvor. Etwas, das wir auch schon bei den 2020er Editionen der Submariner gesehen haben. Der Gehäuseboden ist ebenfalls typisch Rolex, verschraubt und ohne Beschriftung, und die Krone ist der klassische Twinlock. Beide gewährleisten eine Wasserdichtigkeit von 100 m. Das Saphirglas ist zwar immer noch mit dem emblematischen Zyklopen der Marke versehen, aber auf der Innenseite ist es nun vollständig entspiegelt.

Und es gibt weitere (diskrete) Aktualisierungen am Gehäuse dieser Rolex Explorer II 226570. Wenn Sie sich an die neue Submariner-Kollektion erinnern, die im September 2020 auf den Markt kam, hat Rolex mit den Proportionen des Gehäuses gespielt, um ein besseres visuelles Gleichgewicht zu erreichen, vor allem durch die Vergrößerung des Armbands, was zu dünneren Bandanstößen führte. Das gleiche Rezept wurde bei der Explorer II 2021 angewandt: Das Armband ist etwa 1 mm größer als zuvor, während die Innenseiten der Bandanstöße rasiert wurden. Die äußere Form der Bandanstöße bleibt nahezu identisch, so dass das neue optische Gleichgewicht hauptsächlich auf die Breite des Armbands zurückzuführen ist. Sicherlich handelt es sich um geringfügige Änderungen, und nur ein geschultes Auge wird eine Neuauflage erkennen können.

Ansonsten ist das Armband mit einer Oysterlock-Faltschließe und dem Easylink-Komfortverlängerungsglied (ca. 5 mm Verlängerung) ausgestattet. Der Gesamteindruck der Qualität ist typisch für Rolex, mit einer Uhr, die sich perfekt angepasst und ausgeführt anfühlt. Der Sprung von einer Generation zur nächsten ist kaum wahrnehmbar, auch wenn die gebürstete Endbearbeitung etwas besser ausgeführt ist als zuvor – aber auch das ist nur minimal.

Am Handgelenk fühlt sich die Rolex Explorer II 226570 immer noch wie die robuste und große Sportuhr an, die wir in der Vergangenheit kennengelernt haben. Die Kombination aus massivem Stahlgehäuse und -armband mit einem Durchmesser von 42 mm sorgt für eine große und schwere Uhr, aber das ist nichts Neues. Das war schon bei der vorherigen Generation der Fall. Die neuen Proportionen des Armbands und der Bandanstöße sorgen für ein etwas besseres optisches Gleichgewicht am Handgelenk und vielleicht auch für etwas mehr Komfort.

Abgesehen von der neuen Swiss-Made-Inschrift mit Rolex-Krone betrifft die Aktualisierung des Zifferblatts hauptsächlich die weiße Ausführung. Die schwarze Version behält ihre applizierten Indexe aus Weißgold bei, hat aber jetzt neue, vollständig polierte Zeiger, die die teilweise geschwärzten “schwimmenden” Zeiger ersetzen. Das weiße Zifferblatt hingegen wurde in größeren Proportionen verändert. Bei der vorherigen Referenz 216570 waren die Zeiger und Indexe schwarz beschichtet und glänzend. Bei der neuen Explorer II 226570 “polar” sind sie aus Weißgold, das später mit einer matten PVD-Beschichtung versehen wurde. Die Idee dahinter war, einen besseren Kontrast zu erzielen und Reflexionen zu vermeiden.

Rolex weist außerdem darauf hin, dass die Indexe und Zeiger jetzt von einer optimierten Chromalight-Anzeige profitieren. Bei Tageslicht haben diese Anzeigeelemente einen helleren weißen Farbton und die Intensität des blauen Leuchtens der Indexe und Zeiger hält nun länger an. Der markante überdimensionale orangefarbene 24-Stunden-Zeiger, der sowohl als Tag-Nacht-Indikator als auch als unabhängige Doppelzeitanzeige verwendet werden kann, ist nach wie vor vorhanden.

Die auffälligste Neuerung dieser 2021 Rolex Explorer II 226570 ist ihr Uhrwerk, denn diese neue Referenz übernimmt den gleichen Motor wie die aktuelle GMT-Master II Kollektion. Sie ist nun mit dem Kaliber 3285 ausgestattet, das zur neuen Generation der von Rolex hergestellten Werke gehört und in fast allen kürzlich vorgestellten Modellen zu finden ist. Dieser moderne Motor verfügt über die optimierte Chronergy-Hemmung und die blaue Parachrome-Spirale. Es schlägt mit 4 Hz und verfügt über eine Gangreserve von bis zu 70 Stunden. Natürlich ist das Werk ein Chronometer der Superlative mit einer Ganggenauigkeit von -2/+2 Sekunden/Tag.

Wie bereits erwähnt, handelt es sich um ein Dualzeitwerk, bei dem der Zeiger für die Ortszeit unabhängig voneinander in Schritten von einer Stunde eingestellt werden kann – der Hauptunterschied zur GMT-Master II besteht darin, dass die Lünette fest ist, was bedeutet, dass die Explorer II nur zwei Zeitzonen anzeigen kann und nicht drei wie die GMT-Uhr.

Kurz gesagt, die Aktualisierungen sind minimal und die Entwicklungen, zumindest für das Gehäuse der Uhr, betreffen nur einige Details. Der Gesamteindruck der älteren Generation wird beibehalten, nur das Uhrwerk ist ein echtes Update. Was die genauen Maße angeht, müssen wir uns die Uhr ein zweites Mal ansehen, da wir nur wenige Minuten Zeit hatten, sie zu sehen.

Was schließlich den Preis betrifft, so werden beide Exemplare der Rolex Explorer II 226570 im Jahr 2021 zu einem Preis von 8.050 EUR oder 8.550 USD angeboten.