TAG Heuer Carrera Twin-Time 2021

Die TAG Heuer Carrera Twin-Time gehört zur neuen Carrera Dreizeiger-Kollektion, die kürzlich für 2021 aktualisiert wurde. Angus Davies nimmt diese GMT unter die Lupe und erklärt, warum er der Meinung ist, dass TAG Heuer wieder einmal eine beliebte Kollektion aufgepeppt hat.

In der englischen Sprache gibt es ein Wort, das immer beliebter geworden ist: “gentrify”. Es wird häufig verwendet, um zu beschreiben, wie sich der Charakter eines ehemals armen Stadtgebiets durch den Zuzug wohlhabenderer Menschen verändert hat. Die Viertel werden durch die Verbesserung der Wohnverhältnisse und die Ansiedlung neuer Unternehmen begehrenswerter. Leider führt dies dazu, dass viele der bisherigen Bewohner “ausgepreist” und verdrängt werden.

Gentrifizieren” kann auch “verfeinern” bedeuten. Es ist diese Bedeutung von gentrifizieren, die mir in den Sinn kommt, wenn ich an TAG Heuer denke.

Seit der Gründung des Hauses durch Edouard Heuer im Jahr 1860 ist es für die Herstellung hochwertiger Schweizer Zeitmesser bekannt geworden. Darüber hinaus haben die Produkte der Marke immer ein gutes Preis-Leistungs-Verhältnis geboten. Trotz ihres guten Rufs hat die Schweizer Marke den Fortschritt immer weiter vorangetrieben. So hat TAG Heuer in den letzten Jahren viel Aufwand betrieben, um frühere Modelle zu aktualisieren und zu verfeinern.

2019 holte die Schweizer Marke die Wimpel und Partyhüte hervor und feierte das 50-jährige Jubiläum der ikonischen Monaco. In diesem Jahr war die Designabteilung des Unternehmens sehr produktiv und brachte eine Fülle von Modellen in limitierter Auflage heraus. Die bedeutendste Änderung kam jedoch gegen Ende 2019 mit der Entscheidung, künftige Monaco-Modelle mit dem Manufakturwerk Heuer 02 auszustatten.

Dieses Chronographenwerk mit Automatikaufzug verfügt über ein Säulenrad und eine vertikale Kupplung, die als ultimative Konfiguration für diese Art von Uhr gilt. Wenn die Uhr vollständig aufgezogen ist, läuft sie beeindruckende 80 Stunden lang selbstständig. Darüber hinaus ist das Uhrwerk mit einigen auffälligen Raffinessen ausgestattet, wie einer durchbrochenen Schwungmasse, einem leuchtend farbigen Säulenrad und riesigen Schwaden von Genfer Streifen auf den Brücken.

TAG Heuer Carrera Twin-Time

Im vergangenen Jahr (2020) hat TAG Heuer den Carrera Chronographen, ein Modell, dessen Geschichte bis ins Jahr 1963 zurückreicht, neu aufgelegt. Neben subtilen Verbesserungen an Zifferblatt, Gehäuse und Armband wurde das bereits erwähnte Uhrwerk Heuer 02 eingeführt.

Auch der Aquaracer wurde Anfang dieses Jahres einer umfassenden Überarbeitung unterzogen. Obwohl das Modell unterhalb der Carrera und der Monaco positioniert ist und einen entsprechenden Preis hat, konnte weder ein kritisches Auge noch ein prüfender Zeigefinger eine Andeutung von Kosteneinsparungen erkennen. TAG Heuer hat immer wieder polierte und satinierte Oberflächen gegenübergestellt, ein teures Merkmal, das oft nur teureren fake Uhren vorbehalten ist. Die kontrastierenden Oberflächen des Gehäuses verstärken jedoch den Eindruck der Üppigkeit.

TAG Heuer Carrera Twin-Time

Seit einigen Wochen läuft eine neue Version der TAG Heuer Carrera Dreizeiger von den Produktionsbändern des Unternehmens. Ästhetisch hat das Modell viel mit dem Carrera Chronographen von 2020 gemeinsam. Obwohl die Dreizeiger-Modelle auf das Uhrwerk des Chronographen verzichten, hat das Schweizer Unternehmen die Komposition mit zahlreichen kleinen Änderungen bereichert, die diese neuesten Modelle auf den besonders anspruchsvollen Standard der Marke heben. Bei der Markteinführung habe ich mich mit Guy Bove, dem Creative Director des Unternehmens, unterhalten, um zu erfahren, welche Änderungen vorgenommen wurden. Nachdem ich mir auf vier DIN-A4-Blättern Notizen gemacht hatte, stellte ich fest, dass die neuen Carrera Dreizeiger-Modelle sorgfältig durch ein Makroobjektiv begutachtet und aufwändig überarbeitet worden waren.

Kürzlich erhielt ich ein Exemplar der TAG Heuer Carrera Twin-Time, die zur neuen Dreizeiger-Kollektion gehört. Da ich die Uhr einige Tage lang in meinem Besitz hatte, konnte ich zahlreiche Fotos machen und zahlreiche Notizen. Einige meiner Beobachtungen und Meinungen möchte ich im Folgenden mit Ihnen teilen.

Das Zifferblatt

Das Design der Stunden- und Minutenzeiger wird Heuer-Fans bekannt vorkommen. Sie wurden erstmals bei der Monaco von 1969 verwendet. Zwar fehlen die roten Farbtöne, die für die ikonische Fiftysomething typisch sind, aber das Profil bleibt dasselbe. In diesem Fall gehen Silbertöne und leuchtende Füllungen eine erfolgreiche Allianz ein, die effizient und mit einem bemerkenswerten Maß an Stil Bedeutung vermittelt.

TAG Heuer Carrera Twin-Time

Von oben betrachtet erscheinen die Indexe rechteckig, von der Seite betrachtet übertrifft ihre Form jedoch den allgegenwärtigen Stabstil. Ähnlich wie bei einem Sportpodest sind die Indizes auf drei Ebenen angeordnet, wobei die mittlere Stufe ganz oben liegt. Eine feine Linie unterteilt die Siegertreppe und verleiht ihr einen Hauch von Exaktheit und erleichtert das Ablesen. Zwischen den einzelnen Indexen befinden sich klare weiße Markierungen, die die Lesbarkeit erleichtern.

Wie der Name schon sagt, ist die TAG Heuer Carrera Twin-Time eine GMT-Uhr, die mit dem dominanten Stunden- und Minutenzeiger die “Ortszeit” anzeigt. Ein zusätzlicher Stundenzeiger mit weißer Spitze und roter Umrandung zeigt die Uhrzeit des Heimatlandes an. Ein zweifarbiger Flansch mit einer 24-Stunden-Spur dient als Tag-/Nachtanzeige und mindert das Risiko, im unpassenden Moment nach Hause zu telefonieren.

Eine Datumsanzeige befindet sich bei 6 Uhr. Im Gespräch mit Guy Bove stellte sich heraus, dass TAG Heuer zunehmend zu dieser Position auf dem Zifferblatt übergeht. Durch die Platzierung der Datumsanzeige auf einer Nord-Süd-Achse wirkt das Zifferblatt symmetrischer. Obwohl die Maison dieses Modell in ihre Carrera Dreizeiger-Kollektion einordnet, hat es in Wirklichkeit vier Zeiger, wenn man den zentralen Sekundenzeiger mit einbezieht.

Als das Muster der TAG Heuer Carrera Twin-Time bei mir im Büro ankam, war ich vom Aussehen des Zifferblatts etwas überrascht. Die von TAG Heuer zur Verfügung gestellten Bilder ließen mich glauben, das Zifferblatt sei mittelblau, doch in Wirklichkeit ist es eher ein tiefes Königsblau. Die Epidermis des Zifferblatts ist mit einem Sonnenstrahlmotiv belebt, das ihm eine dynamische Qualität verleiht. Beim kleinsten Anflug von Sonnenschein erstrahlt das Zifferblatt plötzlich in einem viel helleren Farbton. Kurzum: Dieses Zifferblatt ist etwas Besonderes und würde auch einer wesentlich teureren Uhr gerecht werden.

Der Fall

Die TAG Heuer Carrera Twin-Time ist in einem 41-mm-Edelstahlgehäuse untergebracht. Obwohl die Uhr nicht als unterernährt bezeichnet werden kann, ist sie mit einer Höhe von 12,3 mm auch nicht sperrig. Wenn Sie die Uhr am Handgelenk befestigen, passt sie bequem unter eine Hemdmanschette.

Bei näherer Betrachtung des Gehäuses sind zahlreiche fein gebürstete und polierte Oberflächen in unmittelbarer Nähe angeordnet. Das Nebeneinanderstellen verschiedener Oberflächenarten, wobei jede Oberfläche diskret bleibt, erhöht die Kosten. Mit der Anzahl der kontrastierenden Oberflächen steigen zwangsläufig auch die Produktionskosten. Die TAG Heuer Carrera Twin-Time ist mit einem hohen Anteil an kontrastierenden Oberflächen versehen.

Das Saphirglas, das neben der hochglanzpolierten Lünette angebracht ist, weist eine abgeschrägte Kante auf, die zur Lünette hin abfällt. Trotz des vergleichsweise bescheidenen Preises hat TAG Heuer sehr viel Zeit in die Verfeinerung der Details investiert. Die Bemühungen waren jedoch nicht umsonst. Fahren Sie mit dem Zeigefinger über jede Facette des Gehäuses und Sie werden die außergewöhnliche Qualität erkennen.

Ein weiteres Merkmal der Uhr, das ich persönlich sehr schätze, ist der kurze Vorsprung der Hörner und die Bereitschaft des Armbands, nach unten zu ragen und das Handgelenk zu umschließen. TAG Heuer hat dieses Modell mit einem neuen H-förmigen Armband ausgestattet. Es ähnelt dem Design der Chronographenversion, ist aber anders. Die Glieder sind dünner als bei den Vorgängermodellen. Dies geschieht nicht, um ein paar Schweizer Franken zu sparen, sondern um die ergonomische Beziehung zwischen der Uhr und ihrem Träger zu verbessern.

Der Mittelteil des 3-reihigen Armbands besteht aus einer Mischung aus fein gebürsteten und polierten Gliedern, die sich über die gesamte Länge des Armbands abwechseln. Jede Oberfläche fühlt sich glatt an und bietet eine hervorragende Taktilität.

Die Bewegung

Die TAG Heuer Carrera Twin-Time ist mit dem bewährten Automatikwerk Calibre 7 ausgestattet. Die Unruh hat eine Frequenz von 28.800 VpH (4 Hz), und bei Vollaufzug läuft das Uhrwerk 50 Stunden lang selbstständig.

Das Uhrwerk kann durch ein Saphirglas auf der Rückseite der Uhr betrachtet werden. Die Schwungmasse ist mit Genfer Streifen verziert, während die Brücken und die Hauptplatine mit Perlage bzw. Colimaçon verziert sind.

Schlussbemerkungen

Im Einklang mit dem Designethos von Jack Heuer ist die TAG Heuer Carrera Twin-Time sehr gut ablesbar und die Informationen werden in einem besonders verständlichen Format übermittelt. Die GMT-Funktion wird sich als nützlich für Besitzer erweisen, die ihre Zeit zwischen zwei Orten jonglieren müssen.

Dennoch ist es das Styling dieser Uhr, das sie von den meisten anderen Uhren in diesem Preissegment unterscheidet. Die Liebe zum Detail, die die Marke an den Tag legt, ist sehr beeindruckend. Das Design der Indexe ist wunderbar durchdacht. Das geschmackvolle Zusammenspiel der kontrastierenden Oberflächen verleiht der Uhr eine Üppigkeit, wie man sie in diesem Preissegment nur selten findet.

Wenn man diese Uhr genau betrachtet, entdeckt man zahlreiche köstliche Details. Ich kann mit Bestimmtheit sagen, dass die Carrera Twin-Time eine meiner Lieblingsuhren des Jahres 2021 ist. Gemäß der Strategie von TAG Heuer in letzter Zeit wurde auch dieses Modell einer Gentrifizierung unterzogen. Zum Glück ist der Preis nach wie vor sehr günstig, so dass die Inklusion gewährleistet ist.