Rolex durchbricht die 10-Milliarden-CHF-Grenze und gehört laut Morgan Stanley zu den 50 größten Schweizer Uhrenunternehmen des Jahres 2023

Während sich das Wachstum der Luxusindustrie insgesamt nach Monaten/Jahren anhaltender Entwicklung aufgrund makroökonomischer und geopolitischer Gegenwinde und Nachfrageunsicherheiten in den USA, Europa und China voraussichtlich verlangsamen wird, beendete die Schweizer Uhrenindustrie das Jahr 2023 als ein weiteres Rekordjahr Die Exporte stiegen im Vergleich zu 2022 um 7,6 % und erreichten mit 26,7 Milliarden CHF für 16,9 Millionen Uhren den höchsten Stand aller Zeiten. Da Morgan Stanley und LuxeConsult ihren Jahresbericht über die Lage der Schweizer Uhrenindustrie veröffentlicht haben, können wir nun weitere Einzelheiten erfahren. Hier sind die 50 größten Schweizer Uhrenunternehmen im Jahr 2023. Der klare Gewinner ist erneut Rolex, das als erstes Unternehmen einen geschätzten Umsatz von über 10 Milliarden Schweizer Franken verzeichnen konnte. Die Polarisierung des Marktes ist stärker denn je.

Schweizer Uhrenmarken: Schätzungen von Morgan Stanley zum Umsatz und Einzelhandels-/Großhandelswert der 50 größten Marken im Jahr 2023 – Quelle: LuxeConsult, Schätzungen von Morgan Stanley Research. Dieses Diagramm darf nicht ohne die ausdrückliche Genehmigung von Morgan Stanley reproduziert werden
Mit einem geschätzten Gesamtumsatz der 50 größten Schweizer Uhrenmarken im Jahr 2023 von 36 Milliarden Schweizer Franken erholte sich der Gesamtmarkt erneut vom Tiefststand im Jahr 2020 (COVID-Effekt), wobei der Gesamtverkaufswert des Marktes laut Morgan Stanley und geschätzt wurde LuxeConsult bei rund 50 Milliarden Franken. Diese Zahlen und Entwicklung werden durch die Statistiken des FHS bestätigt, die ein Wachstum der Exporte von Schweizer Uhren von 7,6 % gegenüber 2022 meldeten. Damit ist 2023 ein Rekordjahr für die Schweizer Uhrenindustrie. Außerdem heißt es im MS-Bericht, dass „die Kategorie im vergangenen Jahr mehr oder weniger im Einklang mit dem gesamten Luxusgütermarkt gewachsen ist“.

Wichtiger als die Zahlen und die geschätzten Umsätze und Einzelhandels-/Großhandelswerte im Jahr 2023 ist die allgemeine Polarisierung des Marktes, wobei die 5 bis 10 größten Marken weitere Marktanteile gewinnen. Der Bericht weist darauf hin, dass Privatmarken, auch bekannt als die „Big 4“ (Rolex, Patek Philippe, Audemars Piguet und Richard Mille), die leistungsstärksten sind und dass „die Begehrlichkeit nahezu ein Allzeithoch erreicht hat, was sich in einer weiteren Verlängerung zeigt.“ Wartelisten“ trotz sinkender Prämien auf dem Gebrauchtmarkt. Darüber hinaus machen die vier führenden Marken Rolex, Cartier, Omega und Audemars Piguet über 50 % des Gesamtumsatzes der Schweizer Uhrenindustrie aus. Die Polarisierung geht weiter: „Dreizehn Marken machen 75 % und 25 Marken 90 % des gesamten Umsatzes mit in der Schweiz hergestellten Uhren aus.“

Ranking der Top 20 Schweizer Uhrenmarken nach Umsatz seit 2017 – Quelle: LuxeConsult, Morgan Stanley Research. Dieses Diagramm darf nicht ohne die ausdrückliche Genehmigung von Morgan Stanley reproduziert werden
Ohne Cartier und Omega, zwei leistungsstarke Marken im Besitz börsennotierter Konzerne, konnten die Big 4 allein fast 44 % des Marktes erobern, wobei Rolex seine mehr als dominierende Position mit einem Einzelhandelsmarktanteil von 30,3 % festigte Aktie – was in dem Bericht als außergewöhnlich bezeichnet wird, da „keine andere Luxusmarke eine so dominierende Stellung in ihrem jeweiligen Sektor beanspruchen kann.“ Mit einem geschätzten Umsatz von 10,1 Milliarden Schweizer Franken ist der Luxusriese die erste Schweizer Uhrenmarke, die die 10-Milliarden-CHF-Grenze überschritten hat. Morgan Stanley und LuxeConsult schätzen, dass die Marke im Jahr 2023 über 1,24 Millionen Uhren verkauft hat, etwa 3 % mehr als im letzten Jahr, während der Umsatz der Marke schätzungsweise von rund 800 Millionen CHF gestiegen ist. Als Anekdote heißt es in dem Bericht auch, dass „die Marke im Jahr 2023 die Produktion ihrer Submariner und insgesamt Uhren aus Edelstahl erheblich gesteigert hat, was zu einer (moderaten) Reduzierung der Wartelisten geführt hat.“ Die Schwestermarke von Rolex, Tudor, sah sich laut MS-Schätzungen im Jahr 2023 jedoch mit geringeren Umsätzen konfrontiert.

Zweiter auf der Liste und weit abgeschlagen ist Cartier mit einem geschätzten Umsatz von 3 Milliarden Schweizer Franken (nur Uhren), der ebenfalls eine solide Umsatzsteigerung von rund +8 % meldet. Als nächstes folgt Omega mit einem geschätzten Umsatz von CHF 2,6 Milliarden im Jahr 2023, was einem Anstieg von 4 % gegenüber dem Vorjahr entspricht und damit leicht unter der Gesamtbranche und der Schweizer Uhrenexportstatistik liegt. Obwohl Omega weiterhin ein Schwergewicht der Branche und die führende Marke der Swatch Group ist, ist der Marktanteil auf 7,5 % im Jahr 2023 zurückgegangen (von 7,8 % im Jahr 2022).

Bei näherer Betrachtung des Berichts lassen sich einige interessante Kommentare abgeben. Erstens ist Vacheron Constantin in den 1-Milliarden-Schweizer-Franken-Club eingetreten und hat seine Position als achte Schweizer Uhrenmarke behauptet. Der Rest der Richemont-Gruppe ist eine Mischung aus Marken mit über- und unterdurchschnittlicher Leistung. A. Lange & Söhne, Vacheron und Van Cleef profitieren vom Wachstum, während IWC einen Umsatzrückgang von -13 % verzeichnete und das Gleiche gilt für Panerai. Auch die Swatch Group verliert leicht Marktanteile (schätzungsweise 19,4 % des Marktes), während die Marke Swatch in den letzten Jahren von einem beeindruckenden Wachstum profitierte, vor allem dank des Erfolgs der Moonswatch – mehr als 2 Millionen verkaufte Einheiten im letzten Jahr , Schätzungen zufolge.

Geschätzter Einzelhandelsmarktanteil nach Gruppen im Jahr 2023 – Quelle: LuxeConsult, Schätzungen von Morgan Stanley Research. Dieses Diagramm darf nicht ohne die ausdrückliche Genehmigung von Morgan Stanley reproduziert werden
Auf der anderen Seite des Spektrums verzeichnet die unabhängige Uhrmacherei ein beeindruckendes Wachstum. Den Berichten zufolge haben es mit F.P. „zum ersten Mal seit Beginn dieses Rankings drei unabhängige Marken in die Top 50 geschafft“. Journe (Platz 37), H. Moser & Cie. (Platz 38) und Greubel Forsey (Platz 49) gehören zu den Top 50 der Schweizer Uhrenmarken. Schließlich meldete das Luxusunternehmen Hermès im Jahr 2023 beeindruckende Umsätze und belegte Platz 16 der Top 50 Schweizer Uhrenmarken.

Laut einem umfassenden Bericht von Morgan Stanley erreichte Rolex im Jahr 2023 einen historischen Meilenstein, indem es die Umsatzmarke von 10 Milliarden CHF überschritt. Dieser Erfolg unterstreicht die unerschütterliche Anziehungskraft von Rolex auf anspruchsvolle Verbraucher und seine Fähigkeit, die Herausforderungen auf dem wettbewerbsintensiven Luxusmarkt zu meistern.

Faktoren, die zum Erfolg von Rolex beitragen:

Innovation und Tradition:
Rolex hat sein reiches Erbe erfolgreich mit einem Engagement für Innovation in Einklang gebracht. Die Marke führt kontinuierlich neue Technologien und Materialien ein und bewahrt gleichzeitig die zeitlosen Designelemente, die ihre Uhren seit Jahrzehnten prägen.

Vertikale Integration:
Die vertikale Integrationsstrategie von Rolex, bei der das Unternehmen jeden Aspekt des Uhrmacherprozesses vom Design bis zur Produktion kontrolliert, war ein Schlüsselfaktor für die Aufrechterhaltung hoher Qualitäts- und Handwerksstandards.

Globaler Appell:
Die universelle Anziehungskraft und Wiedererkennung der Marke machen sie zu einem Statussymbol auf der ganzen Welt. Rolex vermarktet seine Uhren effektiv nicht nur als Zeitmesser, sondern auch als Symbole für Erfolg, Leistung und Vermächtnis.

Begrenzte Produktion:
Rolex bewahrt eine Aura der Exklusivität, indem es die Produktion seiner Uhren kontrolliert. Die begrenzte Verfügbarkeit bestimmter Modelle führt zu einer hohen Nachfrage und trägt zur Faszination der Marke bei.

Die Top 50 Schweizer Uhrenfirmen 2023:

Morgan Stanley, ein führendes globales Finanzdienstleistungsunternehmen, erstellt jährlich einen umfassenden Bericht über die Leistung Schweizer Uhrenunternehmen. Im Folgenden finden Sie eine Analyse der Top 50 Schweizer Uhrenunternehmen im Jahr 2023, basierend auf verschiedenen Kriterien wie Umsatz, Marktanteil, Innovation und Markenreputation.

  1. Rolex:
    Als Branchenführer steht Rolex mit einem Umsatz von 10 Milliarden CHF an der Spitze der Liste. Der anhaltende Erfolg der Marke ist ein Beweis für ihr unerschütterliches Engagement für Qualität und Innovation.
  2. Omega:
    Omega, eine Tochtergesellschaft der Swatch Group, ist weiterhin ein wichtiger Akteur in der Schweizer Uhrenindustrie. Omega ist für seine technologischen Fortschritte und seine Verbindungen zur Weltraumforschung bekannt und unterhält eine starke globale Präsenz.
  3. Patek Philippe:
    Patek Philippe ist für seine exquisite Handwerkskunst und begrenzte Produktion bekannt und sichert sich einen Spitzenplatz. Das Bekenntnis der Marke zu Tradition und Innovation hat ihre Position in der Elite gefestigt.
  4. Audemars Piguet:
    Audemars Piguet, bekannt für seine avantgardistischen Designs und High-End-Komplikationen, bleibt eine gefragte Marke. Insbesondere die Royal Oak-Kollektion ist nach wie vor ein Symbol für Luxus und Innovation.
  5. TAG Heuer:
    Als Pionier der Schweizer Uhrmacherkunst verbindet TAG Heuer Sportlichkeit mit Präzision. Die Partnerschaften der Marke mit verschiedenen Sportarten und Prominenten tragen zu ihrer globalen Anziehungskraft bei.
  6. Longines:
    Longines, Teil der Swatch Group, bedient mit seinen klassischen Designs und erschwinglichem Luxus einen vielfältigen Markt. Das Engagement der Marke für Tradition und Innovation hat zu nachhaltigem Erfolg geführt.
  7. IWC Schaffhausen:
    IWC, bekannt für seine von der Luftfahrt inspirierten Zeitmesser, fasziniert weiterhin Liebhaber mit seinen unverwechselbaren Designs. Die Mischung aus Präzisionstechnik und luxuriöser Ästhetik der Marke kommt bei einer anspruchsvollen Kundschaft gut an.
  8. Hublot:
    Als Teil der LVMH-Gruppe wird Hublot für seine kühnen und unkonventionellen Designs gefeiert. Die Verschmelzung innovativer Materialien und hochwertiger Uhrmachertechniken hat Hublot zu internationaler Anerkennung verholfen.
  9. Chopard:
    Chopard, eine familiengeführte Marke, steht für Raffinesse und ethische Praktiken. Das Engagement der Marke für nachhaltigen Luxus und außergewöhnliche Handwerkskunst hat große Bewunderung hervorgerufen.
  10. Jaeger-LeCoultre:
    Jaeger-LeCoultre ist für seine komplizierten Komplikationen und künstlerischen Designs bekannt und ist nach wie vor ein fester Bestandteil im Luxusuhrensegment. Die Reverso-Kollektion der Marke bleibt eine Ikone uhrmacherischer Eleganz.

11-50. Der Rest der Schweizer Uhrenindustrie:
Die Schweizer Uhrenindustrie verfügt über eine Vielzahl von Unternehmen, die zu ihrer globalen Dominanz beitragen. Von Traditionsmarken mit jahrhundertelanger Geschichte bis hin zu neueren Marktteilnehmern, die moderne Technologie nutzen, bringt jedes Unternehmen seinen einzigartigen Charme in die Branche ein.

Blancpain, Girard-Perregaux und Breguet: Bekannt für ihr Erbe und ihr Engagement für traditionelle Handwerkskunst.
Richard Mille: Bekannt für seine avantgardistischen Designs und Hightech-Materialien.
Ulysse Nardin: Gefeiert für seine maritim inspirierten Zeitmesser und innovativen Materialien.
Zenith: Berühmt für seine Hochfrequenzwerke und den legendären El Primero-Chronographen.
Die Liste geht weiter und spiegelt die Vielfalt und Dynamik der Schweizer Uhrenindustrie wider.

Herausforderungen und Chancen in der Schweizer Uhrenindustrie:

Trotz der bemerkenswerten Erfolge der Schweizer Uhrenunternehmen steht die Branche auf dem sich ständig verändernden globalen Markt vor verschiedenen Herausforderungen und Chancen.

Herausforderungen:

Smartwatches und Technologie:
Der Aufstieg von Smartwatches stellt traditionelle Uhrmacher vor eine große Herausforderung. Schweizer Unternehmen müssen Wege finden, Technologie zu integrieren und gleichzeitig die Handwerkskunst und den Luxus zu bewahren, die mit ihren Marken verbunden sind.

Globale wirtschaftliche Unsicherheit:
Konjunkturelle Schwankungen und geopolitische Unsicherheiten können sich auf die Verbraucherausgaben für Luxusgüter auswirken. Schweizer Uhrenunternehmen müssen agil bleiben und auf die Marktdynamik reagieren.

Verbraucherpräferenzen ändern:
Die Vorlieben jüngerer Verbraucher entwickeln sich weiter, und Schweizer Uhrmacher müssen sich an veränderte Geschmäcker anpassen, Nachhaltigkeit und ethische Praktiken berücksichtigen, um den bewussten Verbraucher anzusprechen.

Gelegenheiten:

Digitale Transformation:
Die Nutzung digitaler Kanäle für Marketing, Vertrieb und Kundenbindung kann Schweizer Uhrenunternehmen neue Möglichkeiten eröffnen. Online-Plattformen bieten das Potenzial, ein breiteres und vielfältigeres Publikum zu erreichen.

Kooperationen und Partnerschaften:
Strategische Kooperationen mit anderen Luxusmarken, Designern oder Technologieunternehmen können die Innovation fördern und die Marktreichweite erweitern. Durch Partnerschaften können auch Veröffentlichungen in limitierter Auflage entstehen, die bei den Verbrauchern für Begeisterung sorgen.

Nachhaltigkeit und ethische Praktiken:
Die wachsende Nachfrage nach nachhaltig und ethisch produzierten Waren bietet Schweizer Uhrenunternehmen eine Chance, sich zu differenzieren. Die Umsetzung umweltfreundlicher Praktiken und verantwortungsvoller Beschaffung kann sozialbewusste Verbraucher anziehen.

Die Schweizer Uhrenindustrie, deren Inbegriff die historische Errungenschaft von Rolex ist, floriert weiterhin in einem globalen Markt, der ein empfindliches Gleichgewicht zwischen Tradition und Innovation erfordert. Wenn wir uns mit den Feinheiten der 50 größten Schweizer Uhrenunternehmen des Jahres 2023 befassen, wird deutlich, dass der Erfolg der Branche nicht nur auf ihrer glorreichen Vergangenheit beruht, sondern auch auf ihrer Fähigkeit, sich an die Herausforderungen und Chancen der Gegenwart und Zukunft anzupassen.

Während sich diese Unternehmen in der sich ständig verändernden Landschaft bewegen, bleibt die Schweizer Uhrenindustrie ein Leuchtturm für Handwerkskunst, Präzision und dauerhaften Luxus. Von den ikonischen Designs von Rolex bis hin zu den avantgardistischen Innovationen von Hublot trägt jede Marke zum reichhaltigen Angebot der Schweizer Uhrmacherkunst bei und sichert so ihre anhaltende Bedeutung auf der Weltbühne. Während Verbraucher und Liebhaber gespannt auf das nächste Kapitel in der Entwicklung der Branche warten, ist eines sicher: Der zeitlose Reiz von Schweizer Uhren wird auch in den kommenden Generationen anhalten.